AKTUELLES

In den letzten beiden Wochen haben die Künstler Ritula Fränkel und Nicholas Morris zusammen mit Mitarbeitern der Glasbaufirma Derix den Kubus mit den Glasscherben montiert. Am Dienstag wird der Kubus am Denkzeichen montiert.

 

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INITIATIVE „GEDENKORT GÜTERBAHNHOF DARMSTADT"

Wissenschaftsstadt Darmstadt

Einladung zur Einweihung des

Denkzeichens Güterbahnhof Darmstadt

zur Erinnerung an die aus Darmstadt deportierten Juden und Sinti 1942/1943

Künstler: Ritula Fränkel und Nicholas Morris

Sonntag, 7. November 2004      Beginn: 15.00 Uhr

am Güterbahnhof Darmstadt     

Kirschenallee/Ecke Bismarckstraße

 

 

                Programm:

Begrüßung: Renate Dreesen und Christoph Jetter, Sprecher der Initiative

Begrüßung: Peter Benz, Oberbürgermeister der Stadt Darmstadt

Grußwort: Moritz Neumann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde

Grußwort: Adam Strauß, Vorsitzender des Landesverbandes der Sinti und Roma

Irith Gabriely, Klarinette,

                          und Schüler der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule:

                        Aus dem Leben der Sintezza Anna Mettbach

                        Schicksale jüdischer Bürger

Professor Dr. Werner Durth

 

Die Initiative für ein Denkzeichen zur Erinnerung an die 1942 und 1943 aus Darmstadt deportierten Juden, Sinti und Roma dankt allen, die dazu beigetragen haben, das Denkzeichen zu realisieren, den zahlreichen Spendern und Unterstützern, besonders aber auch der Stadt Darmstadt, der Deutschen Bahn und der Glasbaufirma Derix.

Arbeitsgemeinschaft Geschichte vor Ort Darmstadt – Arbeitskreis ehemalige Synagoge Pfungstadt e.V., Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, GEW Stadtverband Darmstadt u. a.

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Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die aus Darmstadt deportierten

Juden und Sinti 1942/1943

Sonntag, 26. September 2004

Beginn: 11.00 Uhr

Am Güterbahnhof Darmstadt, Kirschenallee/Ecke Bismarckstraße

          

            Die Initiative für ein Denkzeichen zur Erinnerung an die 1942 und 1943 aus Darmstadt deportierten Juden, Sinti und Roma dankt allen, die dazu beitragen, das Denkzeichen zu realisieren, besonders aber auch der Deutschen Bahn, der Stadt Darmstadt und der Glasbaufirma Derix.

            Spendenkonto der Arbeitskreises ehemalige Synagoge Pfungstadt e. V.:

                Stichwort „Initiative Güterbahnhof", Sparkasse Darmstadt, Konto 50003310 - BLZ 508 501 50

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Die Deportationslisten

Veröffentlichung der vollständigen Namenslistender 1942/43

aus dem ehemaligen Volksstaat Hessen deportierten Juden

                                                                     Spendenpreis 10,-€

 

Wichtig für Spurensucheprojekte vor Ort

Zu empfehlen für Archive, Bibliotheken und Schulen

 Darmstadt August 2004

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Darmstadt zahlt die Hälfte

Denkzeichen Güterbahnhof:

Mahnmal zur Deportation hessischer Juden und Sinti kann nun Realität werden

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Im März 2002 hatte sich die Initiative „Gedenkort Güterbahnhof Darmstadt“ gegründet. Anlass war der 60. Jahrestag des ersten großen Transportes, der am 20. März 1942 über tausend Juden aus ganz Hessen in die Vernichtungslager bei Lublin brachte. Bis September 2002 sollte das Mahnmal, dessen künstlerischer Entwurf feststand, eingeweiht werden. Nur gedacht.

Bis heute ist noch keine Spur zu sehen vom „Denkzeichen“ an seinem vorgesehenen Platz, der Straßenecke Bismarckstraße/Kirschenallee am Darmstädter Güterbahnhof. Das soll sich ändern. Nach Unterzeichnung eines Gestattungsvertrages mit der Deutschen Bahn wird nun die Initiative versuchen, ihr Werk bis zum geplanten Einweihungstermin, dem 26. September 2004, zu vollenden.

Juristische und organisatorische Fragen waren Anlass für die zweijährige Verzögerung des Vorhabens. Zunächst ging es um Haftungsfragen für das von der Bahn zur Verfügung gestellte Gelände. Diese Haftung zu übernehmen, hat sich die Stadt nach einigem Hin und Her bereit erklärt. Dann platzten gewisse Fristen zur Vertragsunterzeichnung, schließlich wollte die Bahn (genauer: die DB Services Immobilien GmbH) nicht nur eine – vielleicht nicht allzu langlebige – Initiative als Gestattungsnehmer haben, sondern mit dazu die Stadt Darmstadt. Wieder wurde verhandelt. Schließlich stimmte im Frühjahr der Magistrat zu, womit es für das Vorhaben jetzt also drei Vertragspartner gibt.

Was fehlt noch? Erstens Geld, zweitens die Herstellung des Gedenkortes samt Kunstwerk an sich. Zum Geld: Der Verein hat Spenden und Geldzusagen erhalten, die zwei Drittel der Gesamtkosten von rund 80 000 Euro abdecken. In Hessen hat die Initiative 50 Gemeinden, Städte und Gebietskörperschaften angeschrieben, aus deren Mitte Juden und Sinti in die damalige Hauptstadt Darmstadt verschleppt und danach deportiert wurden.

Die Bitte um Spenden kam selten gut an. Ganze zwei Landkreise und acht Städte rafften sich zu Zahlungen auf. „Von 50 Euro aufwärts“, sagt Renate Dreesen, mit Christoph Jetter zusammen Hauptinitiatorin des Projekts. Viele Gemeinden lehnten Hilfe ab mit dem Verweis, dass man ausreichend an Opfer der Weltkriege erinnere. „Eine beschämende Zurückhaltung“, sagt Christoph Jetter. Dabei denkt er auch an die Mehrheit des Dieburger Stadtparlaments, das einen SPD-Antrag abblitzen ließ, wenigstens mit 1000 Euro das Vorhaben zu unterstützen. Ganz anders zeigte sich die Stadt Darmstadt. Nach Umschichtungen im Mitteltopf der lokalen Agenda wurden 18 000 Euro locker gemacht, schließlich gab die Sparkassen-Jubiläums-Stiftung noch einmal 20 000 Euro hinzu, heißt: Aus Darmstadt wird knapp die Hälfte eines Projektes finanziert, das ganz Hessen betrifft.

Zentraler Aspekt des künstlerischen Entwurfes für den Gedenkort – ausgearbeitet von Ritula Fränkel und Nicholas Morris – ist ein großer Glaskubus, ein Panzerglaskasten. Der gläserne Würfel steht auf einem fünf Meter langen Schienenstrang, der an einem verrosteten Prellbock endet. Ende der Reise. Im Glaswürfel liegen viele Glasscherben, auf denen wiederum gut lesbar alle Namen der deportierten Juden und Sinti eingraviert sind. Zerbrochene Identitäten.

Die Herstellung des Glaskunstwerkes übernehmen die Derix-Glasstudios, Taunustein. Sie haben auch die Glasfenster der Darmstädter Synagoge gefertigt.

Das Spendenkonto der Initiative ist zu erfragen über Renate Dreesen (06157/84470) oder Christoph Jetter (719 653). Erhältlich ist auch eine Dokumentation zum Projekt unter dem Titel „Darmstadt als Deportationsort“. Für einen festen Spendenbetrag gibt es einen künstlerisch gestalteten Glasbaustein.

Das Spendenkonto der Initiative ist zu erfragen über Renate Dreesen (06157/84470) oder Christoph Jetter (719 653). Erhältlich ist auch eine Dokumentation zum Projekt unter dem Titel „Darmstadt als Deportationsort“. Für einen festen Spendenbetrag gibt es einen künstlerisch gestalteten Glasbaustein.

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GÜTERBAHNHOF

Das "Denkzeichen" braucht noch Spenden

Darmstadt · 23. Juli · lis · 20 000 Euro fehlen noch, um das "Denkzeichen" zu finanzieren, das von September an auf dem Güterbahnhof an die Deportation von Juden und Sinti im Zweiten Weltkrieg erinnern soll. Die Initiative, die sich für das Mahnmal engagiert, verkauft für 50 Euro flache, etwa fünf auf zehn Zentimeter große Glasbausteine, in die das Signet des Denkzeichen geätzt ist. Im Original wird ein 1,5 auf 1,5 Meter großer Glaskubus an der Einfahrt zum Güterbahnhof Bismarckstraße/Ecke Kirschenallee aufgestellt. Der Würfel aus Panzerglas wird an einem symbolischen Gleisende vor einem Prellbock stehen. Die Bahn lässt sich die 8000 Euro, die diese Arbeiten kosten, von der Initiative bezahlen.

Im Kubus werden Listen mit Namen von 450 Deportierten platziert - stellvertretend für die 3400 Menschen, die vor allem 1942 und 1943 von Darmstadt aus in Konzentrationslager gebracht wurden. Alle Namen zu nennen sei aus Kostengründen nicht möglich, sagt Initiativensprecherin Renate Dreesen. 80 000 Euro inklusive Bahnkosten werden für das Denkzeichen benötigt. Knapp ein Viertel davon trägt die Stadt. 18 000 Euro stammen von der Sparkassen-Jubiläumsstiftung. Auch der Rest sind Spenden.

Anfang dieser Woche hat die Bahn den Gestattungsvertrag für den Aufbau des Mahnmals unterzeichnet. Voraussetzung dafür war, dass die Stadt die Verkehrssicherung und Pflege der Anlage übernimmt.

Wer die Initiative unterstützen und sich zugleich informieren will, kann im Buchhandel für fünf Euro das Buch "Darmstadt als Deportationsort" kaufen. Der Erlös fließt der Initiative "Gedenkort Güterbahnbahnhof Darmstadt" zu.

Glasbausteine gibt es bei Renate Dreesen, Tel. 061 57 / 844 70, und Christoph Jetter, Tel. 06151 / 71 96 53. Steuerlich absetzbare Spenden: auf das Konto 5000 33 10 des "Arbeitskreises ehemalige Synagoge Pfungstadt" bei der Sparkasse Darmstadt (BLZ 508 501 50), Stichwort "Initiative Güterbahnhof".
www.denkzeichen-gueterbahnhof.de

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DENKZEICHEN

Am Güterbahnhof wird der Deportierten gedacht

Darmstadt · 27. Juli · lis · Auf dem Darmstädter Güterbahnhof wird vermutlich von September an ein 1,5 auf 1,5 Meter großer Glaskubus an einem Gleisende vor einem Prellbock stehen.

Das "Denkzeichen" soll an die 3400 Juden und Sinti erinnern, die von Nazis im Zweiten Weltkrieg von dort in Konzentrationslager deportiert wurden. Der Kubus wird künstlerisch gestaltete Listen mit Namen von Deportierten enthalten.

Eine Initiative hat sich seit mehr als zweieinhalb Jahren für diesen Ort des Gedenkens eingesetzt. Nach mehrmonatigen Verhandlungen hat die Bahn AG nun den Gestattungsvertrag für das Aufstellen des Mahnmals unterzeichnet, nachdem sich die Stadt bereit erklärte, die Pflege und Verkehrssicherung des Areals zu übernehmen.

80 000 Euro werden fürs "Denkzeichen" benötigt. 20 000 Euro fehlen noch. Die Initiative, die schon 40 000 Euro sammelte, hofft auf weitere Spenden. 20 000 Euro gab die Stadt.

Andere Kommunen, etwa Dieburg, aus denen Deportierte stammten, lehnten eine Beteiligung an den Kosten ab. Auch die Bahn beteiligt sich nicht.

www.denkzeichen-gueterbahnhof.de
FR 27.7.2004

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I

                                                                                                                            Mai 2004

die zu unserem Gedenkort-Projekt gehörende Dokumentation ist in diesen Tagen erschienen:

Darmstadt als Deportationsort

 

Zur Erinnerung an die aus dem ehemaligen Volkstaat

Hessen unter dem Nazi-Regime deportierten Juden und Sinti

126 Seiten, 5,-€ Spendenpreis

Die Dokumentation soll dazu beitragen, die Namen und die wenigen noch bekannten persönlichen Informationen über die Deportationsopfer vor dem Vergessen und der Anonymität zu bewahren. Deshalb werden wir sie nicht zuletzt den Schulen in Darmstadt und Umgebung für weitere Projekte der Spurensuche anbieten.

Leider zieht sich die Verwirklichung des „Denkzeichen" - Projekts länger hin als gedacht. Aber nach verbindlichen Zusagen der Deutschen Bahn und einem Beschluss des Magistrats der Stadt Darmstadt vom Februar 2004, der uns – zusätzlich zu den zahlreichen individuellen Spenden – eine erhebliche finanzielle Förderung und die Übernahme von Haftungspflichten zusichert, kann das Projekt als gesichert angesehen werden. Der Baubeginn hängt allein von der baldigen Vertragsunterzeichnung ab, auf die wir immer noch warten müssen, obwohl alle Fragen geklärt scheinen.

Für die voraussichtlichen Gesamtkosten von ca. 80 000.- € haben wir ungefähr drei Viertel an Spenden und verbindlichen Zusagen erreicht, es fehlen noch ca. 20 000 €. Selbstverständlich freuen wir uns über jede weitere Spende und über Ihre Mithilfe bei der Werbung um weitere Spenderinnen und Spender. Dem beigefügten Faltblatt können Sie entnehmen, dass die Resonanz von Seiten der Kommunen und Firmen noch durchaus steigerungsfähig ist.

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FRE) 18. März 2004

Zivilcourage-Preis für Initiative Denkzeichen Güterbahnhof

Stadt unterstützt Mahnmal für die von den Nazis Deportierten


Erhält den Preis für Zivilcourage 2004: die Initiative Denkzeichen Güterbahnhof, die vor Ort mit einem eindrucksvollen Mahnmal (unser Bild) an die mehr als 3000, von Darmstadt aus Deportieren des NS-Holocausts erinnern wollen
Foto: Initiative Denkzeichen Güterbahnhof

Der vom Magistrat der Stadt Darmstadt gestiftete Preis für Zivilcourage geht – im Vorfeld des Internationalen Tags gegen Rassismus am 21. März - an die „Initiative Denkzeichen Güterbahnhof Darmstadt": die 2003 ins Leben gerufene und jetzt erstmals verliehene Auszeichnung würdigt besonderes Engagement wider Rassismus, Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus oder Antiziganismus. Die Initiative engagiert sich seit März 2002 für ein Mahnmal am Darmstädter Güterbahnhof, das an die Deportation von mehr als 2000 Menschen durch die Nazis von Darmstadt aus in die Vernichtungslager erinnern soll.

Der erstmals verliehene und insgesamt mit 2000 Euro dotierte Preis für Zivilcourage ist eine Initiative der Arbeitsgruppe „Gesicht zeigen! Weltoffenes Darmstadt e. V.", die vom Magistrat der Stadt Darmstadt ideell und materiell unterstützt wird. Mitglieder der Initiative sind Kirchen- und Jugendverbände der Stadt, aber auch Schulen sowie Anti-Rassismus- und Flüchtlingsorganisationen.

Der Hauptpreis geht diesmal an die „Initiative Denkzeichen Güterbahnhof" um Renate Dreesen und Christoph Jetter, deren Engagement für ein Deportierten-Mahnmal am Darmstädter Güterbahnhof mit 1.500 Euro gewürdigt wird.

Trotz vielfältiger Widerstände seien die beiden Sprecher der Initiative beharrlich für das Ziel eingetreten, „Geschichte vor Ort lebendig werden zu lassen", heißt es in der Laudatio.

Und weiter: „Sie haben insbesondere auf die Bedeutung des Mahnmals nicht nur als Zeichen der Erinnerung an den Holocaust, sondern auch als Zeichen der Menschlichkeit in Gegenwart und Zukunft hingewiesen." Positiv hob die Jury hervor, dass mit dem Denkzeichen-Mahnmal am Güterbahnhof an die Opfergruppen der Juden und Sinti und Roma zugleich erinnert werde, „die dem NS-Völkermord zum Opfer gefallen sind."

Die Initiative hat sich zwei Ziele gesetzt: zum einen setzt sie sich für die Errichtung eines Mahnmals für die über den Darmstädter Güterbahnhof deportierten Juden und Sinti ein.

Zum anderen bemüht sie die Initiative mit viel Akribie um die Dokumentation der Namen der Deportierten – mehr als 2000 Menschen. Wo authentisch möglich, versucht die Initiative auch, Berichte über die Deportation zu erstellen - als Zeichen gegen das Vergessen der Opfer und der Massenmordtaten der Nazis.

Von März 1942 bis September 1943 wurden über den Güterbahnhof Darmstadt über dreitausend jüdische Männer, Frauen und Kinder sowie Hunderte von Sinti-Familien aus dem damaligen Volksstaat Hessen in die Nazi-Todeslager des Ostens verbracht.

Es war dies eine kühl geplante, bürokratisch effizient von NS-Schergen wie Heydrichs Stellvertreter, dem Darmstädter NS-Ideologen Werner Best, organisierte Mordorgie, die von den örtlichen Kommunen und Behörden aktiv betrieben wurde.

Der Magistrat hat nun zudem beschlossen, dass die Stadt die Verkehrssicherung des Mahnmalgeländes übernimmt. Die Stadt steigt demnach in den Vertrag mit der Bahn ein und übernimmt künftig auch Winterdienst und Reinigung des wenige hundert Quadratmeter großen Geländes. Überdies erhält die Initiative von der Stadt zur Verwirklichung des Mahnmals einen einmaligen Zuschuss in Höhe von 18.000 Euro zur Verfügung.

Da auch die Deutsche Bahn AG das Vorhaben positiv sieht, steht einer Verwirklichung des Mahnmals nun nichts mehr im Wege. Bahn, Stadt und Initiative wollen sich in Bälde an einen Tisch setzen. Der Denkort geht auf einen Entwurf des Künstlerpaars Ritula Fraenkel und Nicolas Morris zurück. Das am Ende zweier Schienenstränge, die mit Schotter ausgefüllt sind, steht ein verrosteter Prellbock, am anderen Ende steht ein Panzerglaskasten mit Glasscherben. Die Scherben symbolisieren den Gewaltakt, der Prellbock markiert den Endpunkt des Grauens. Die Gleise mit Schotter sollen Bewegung darstellen, während die Panzerglashülle die Spuren der Zerstörung ins Zentrum der Erinnerung rückt. Im Innern des Panzerglaskastens befinden sich Glasscherben: ehe die Künstler das Glas zerbrachen, gravierten sie die Namen der 3400 NS-Opfer, die zwischen 1942 und 1943 vom ehemaligen Güterbahnhof Darmstadt deportiert wurden. Die Initiative, im März 2002 gegründet, hat inzwischen mit Hilfe von Bittschreiben, Benefizkonzerten und Anrufen Spenden in Höhe von rund 25.000 Euro gesammelt. Insgesamt werden 80.000 Euro benötigt.

Mehr Infos über die Initiative unter:
www.denkzeichen-gueterbahnhof.de

Ein zweiter Preis für Zivilcourage – dotiert mit 500 Euro – wurde zudem an die Jugendabteilung der Spiel- und Sportgemeinschaft Darmstadt 1921 e. V. verliehen. Hier würdigte die Jury die Sportaktivitäten des Vereins, die Jugendliche besonders aus sozial schwachen Familien und mit Migrationshintergrund in Kranichstein fördern.

Wörtlich heißt es in der Laudatio: „Der Verein setzt sich in vorbildlicher Weise für die Integration von Migrantenkindern und –jugendlichen in einem Stadtteil mit besonderem Erneuerungsbedarf ein." Integration durch Sport und interkulturelle Vereinsarbeit habe auch eine wichtige soziale Funktion, um Rassismus und Jugendgewalt vorzubeugen.

Dezernentin Daniela Wagner (rechts) überreichte den Gewinnern den Preis für Zivilcourage: (v. l. n. r.) Renate Dreesen (Initiative Denkzeichen Güterbahnhof), Herbert Ende (Vorstand Spiel- und Sportgemeinschaft Darmstadt 1921) und Christoph Jetter (Initiative Denkzeichen Güterbahnhof).


Foto: Roman Grösser

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Arbeitskreis ehemalige Synagoge Pfungstadt e.V.

Gedenkveranstaltung zum Tag der Befreiung von Auschwitz Dienstag, 27.1.2004

Synagoge Pfungstadt, Hillgasse 8

Wir stellten das Projekt vor: Denkzeichen Güterbahnhof Darmstadt

mit den Künstlern Ritula Fränkel und Nicholas Morris

Musik: Simone Sandhäger und Artur Geisel

 

Presse

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Steinschüler führen Ende-Stück auf

Erlös kommt Gedenkort zugute

Die Theater-AG der Edith-Stein-Schule führt zum Schuljahresabschluss das Stück „Die Spielverderber oder Das Ende der Narren" von Michael Ende auf. Termine in der kleinen Halle des Gymnasiums in der Seekatzstraße 18-21 sind Montag, 7. Juli, Mittwoch, 9. Juli, Donnerstag, 10. Juli, und Freitag, 11. Juli; Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr, Einlass ab 19.00 Uhr (Eingang Clemensstraße). Karten gibt es im Vorverkauf unter der Rufnummer 964821 und an der Abendkasse.

Mit dem Erlös wollen die Schüler nach Angaben der Theater-AG-Leiterin Inge Weber-Goertz die Iniitiative "Gedenkort Güterbahnhof Darmstadt" unterstützen. Auf diesem Gelände soll ein Mahnmal errichtet werden, das an die 1942 und 1943 aus Darmstadt deportierten Juden und Sinti erinnern soll. (e - Aus dem Darmstädter Echo vom 5. Juli 2003)

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Pädagogikstudenten finden gemeinsames Denkzeichen für Juden und Sinti bemerkenswert

Eine Gruppe von Pädagogikstudentinnen und -studenten der TU Darmstadt haben sich am vergangenen Donnerstag, 3. Juli, im Staatsarchiv Darmstadt über das geplante Denkzeichen Güterbahnhof informiert. Im Fokus des Interesses stand vor allem die Tatsache, dass das Denkzeichen an die Opfergruppen der Juden und Sinti gleichermaßen erinnern soll. Dies sei sowohl im öffentlichen Bewusstsein als auch im Schulunterricht leider immer noch nicht die Regel, so der Tenor des Gesprächs.

Bevor sich die Studentinnen und Studenten am Rande der Ausstellung "Legalisierter Raub" das Denkzeichen im Modell und auf Plakaten betrachteten, wurde der Nutzen des Mahnmals für die Zukunft diskutiert. Es gehe nicht nur darum, an die Opfer zu erinnern, sondern auch um ein Zeichen für Toleranz und Mitmenschlichkeit, erläuterte Christoph Jetter von der Initiative Denkzeichen Güterbahnhof. Der hohe künstlerische Anspruch des Denkzeichens drücke auch die Überzeugung der Initiatoren aus, dass eine Gesellschaft, die kulturell aktiv und vielfältig ist, besser gegen Intoleranz gewappnet sei, als eine nur auf Zweckmäßigkeit und Gewinn ausgerichtete Wirtschaftsgemeinschaft.

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Denkzeichen Güterbahnhof ergänzt Ausstellung "Legalisierter Raub" im Staatsarchiv Darmstadt

Mit drei Ausstellungswänden und zusätzlichen Informationen zum geplanten Mahnmal ergänzt die Initiative Denkzeichen Güterbahnhof die Ausstellung "Legalisierter Raub", die seit dem 4. Juni im Staatsarchiv Darmstadt zu sehen ist.

Auf den Schautafeln wird der Schrecken der Deportation, die zentrale Rolle Darmstadts für den ehemaligen "Volksstaat Hessen" und die künstlerische Konzeption dargestellt.

Zu sehen sind die Tafeln noch bis zum 18. Juli 2003 im östlichen Treppenhaus des Staatsarchivs im Anschluss an die Hauptausstellung.

Mehr: http://www.stad.hessen.de/